Bauhaus diskriminiert Frauen

Gestern hatte ich ein paar alte Sicherheitsschuhe aus dem Schrank geholt, um sie auf der Baustelle anzuziehen, aber schon die etwas klebrige Sohle machte mich misstrauisch. Es passierte das, was immer bei Sicherheitsschuhen nach einigen Jahren passiert: die Sohle fiel in großen Placken vom Schuh. Also weg mit den Dingern und neue kaufen. Das wolte ich heute morgen bei Bauhaus erledigen. Zu meinem großen Erstaunen war dort die kleinste Größe 41. Ich habe Schuhgröße 39, für eine Frau also völlig normal. An der Information frage ich nach Sicherheitsschuhen in meiner Größe. Sofort kommt jemand mit und meint, das wäre kein Problem, aber auch er scheitert und meint, er würde es mal anregen… Das warte ich nun nicht mehr ab. Ich trage heute wieder meine Wanderschuhe auf der Baustelle und kaufe mir abends in der Innenstadt im Fachhandel ein paar neue Sicherheitsschuhe. Dort war es dann auch wirklich kein Problem.

Seit einer Woche haben wir den schönsten Sonnenschein und die Frage ist, wie lange noch? Die Zimmerleute beeilen sich heute, das Dach mit DWD-Platten dicht zu bekommen. Wir haben dadurch innen freie Fahrt bei der Elektrik. Das erste Hindernis sind die Klemmschellen für die Leerrohre. Klaus hatte sie gestern ordentlich fest auf die OSB-Platten geschraubt. Wir bekommen die Leerrohre mit den Kabeln dort heute nicht hineingedrückt. Stattdessen gibt es nur zerdrückte Leerrohre und blaue Flecken an den Handkanten. Des Rätsels Lösung ist dann ganz einfach: die Dinger dürfen nur lose angeschraubt werden.

Historische Fundstücke

Der Bagger zieht das Badezimmerfenster aus der Wand

Der Bagger zieht das Badezimmerfenster aus der Wand

Heute war die erste Baubesprechung direkt auf der Baustelle. Sie begann mit Warten: Es ist zwar schön, wenn der Architekt die Handwerker vorschlägt, die er kennt, aber wenn die eine weite Anreise haben und im Stau stehen, warten alle anderen. Glücklicherweise hatten wir vorne in der Veranda einen Logenplatz zu bieten, wo die Baggerschaufel mit dem Bauschutt immer dicht am Fenster vorbeisauste. So wurde es wenigstens nicht langweilig.

Während der Bagger unten weiter abreißt, sichern die Dachdecker schon das Dach

Während der Bagger unten weiter abreißt, sichern die Dachdecker schon das Dach

Das Ziel ist heute, die direkt ans Haupthaus angrenzenden Bestandteile abzureißen und die dadurch entstehenden Öffnungen zu sichern. Als erstes ist das Dach dran. Die vom Marder zerfressende Dämmung fliegt raus und es wird einfach genauso gedeckt, wie der Rest. Für die paar Wochen kommen wir auch ohne Dämmung aus. Im Giebel des alten Stalls kommt auf der Seite des Haupthauses eine alte zugemauerte Öffnung zum Vorschein. Hier konnte man anscheinend direkt vom Haupthaus auf den Heuboden. Die Tür und die Treppe sind dann anscheinend erst später hinzugekommen.

Fundsachen aus der Speisekammerwand

Fundsachen aus der Speisekammerwand

Beim Abriss der Speisekammer gibt es eine weitere Überraschung: Die Wände bestehen aus einer inneren und einer äußeren Schale. Der geräumige Hohlraum ist gefüllt mit alten Zeitungen, Zeitschriften, Katalogen und Schulheften. Alles stammt aus den Jahren 1953 bis 1958. Damit ist auch das Baujahr der Speisekammer nun geklärt. Der Baggerfahrer unterbricht seine Arbeit und wir sammeln erst einmal auf, was noch einigermaßen intakt ist. Das Papier fühlt sich klamm an und ist an einigen Stellen auch angerottet.

Die alten Fliesen

Die alten Fliesen

Von den Klinkern sammeln wir etlich zusammen, um später Material für den Wiederaufbau der Zaunpfeiler und das Ausbessern der Fassade zu haben.

Unter der Dusche kommt ein weiteres Fundstück zu Tage: die alten Fliesen. Ich finde sie schöner als die Fliesen, die wir 16 Jahre lang ertragen haben.

Das Dach sieht aus, als wäre es schon immer so gewesen

Das Dach sieht aus, als wäre es schon immer so gewesen

Mittlerweile sind die Dachdecker fertig mit dem Dach und fangen nun an, eine Konstruktion zu bauen, die das Regenwasser vom Dach in den Garten leiten soll, ohne dass dabei die Baugrube im Schlamm versinkt.

Schwarzer Untergrund

Schwarzer Untergrund

Der Baggerfahrer quält sich währenddessen mit dem Fundament herum, dass überraschend viel Widerstand leistet. Darunter kommt im Teil der Verlängerung tiefschwarze Erde zum Vorschein. War das mal die Jauchegrube? Die Nachbarn wissen nur, dass in dem Stall Schweine und Kühe gehalten wurden.

Das Regenwasseraquädukt

Das Regenwasseraquädukt

Erstaunlich ist auch die Bodenplatte der Speisekammer. Sie enthält derartig dicke Armierung, dass wir in schallendes Gelächter ausbrechen.