Ab mittags himmlische Ruhe

Nur die Zisterne steht noch

Nur die Zisterne steht noch

Heute stehen die letzten Abrissarbeiten an. Das letzte Stück Fundament und die Treppe sind schnell beseitigt. Der darunter zu Tage kommende Bauschutt wird auch noch entsorgt, aber vor der Zisterne kapituliert die Mannschaft. Sie ist in einem Stück erstellt worden und hat extrem dicke Wände. Hier muss anderes Gerät her, aber das dafür zuständige Personal ist erst nächste Woche wieder verfügbar, also kehrt ab Mittag ungeplant himmlische Ruhe bei uns ein. Wir genießen es und hören seit Tagen zum ersten Mal wieder Vogelgezwitscher.

Aufgeräumte Baustelle

Aufgeräumte Baustelle

Klaus zieht mit seinem Büro in den Pavillon und bringt die Elektroplanung voran. Ich fege die Straße und den Bürgersteig, harke Steine, Glassscherben und Metallhaken aus dem Rasen in die Baugrube und baue dem Igel aus den aus der Ecke geräumten Wurzelstöcken und Ästen wieder ein neues Haus an alter Stelle hinter unseren Fichten.

Historische Fundstücke

Der Bagger zieht das Badezimmerfenster aus der Wand

Der Bagger zieht das Badezimmerfenster aus der Wand

Heute war die erste Baubesprechung direkt auf der Baustelle. Sie begann mit Warten: Es ist zwar schön, wenn der Architekt die Handwerker vorschlägt, die er kennt, aber wenn die eine weite Anreise haben und im Stau stehen, warten alle anderen. Glücklicherweise hatten wir vorne in der Veranda einen Logenplatz zu bieten, wo die Baggerschaufel mit dem Bauschutt immer dicht am Fenster vorbeisauste. So wurde es wenigstens nicht langweilig.

Während der Bagger unten weiter abreißt, sichern die Dachdecker schon das Dach

Während der Bagger unten weiter abreißt, sichern die Dachdecker schon das Dach

Das Ziel ist heute, die direkt ans Haupthaus angrenzenden Bestandteile abzureißen und die dadurch entstehenden Öffnungen zu sichern. Als erstes ist das Dach dran. Die vom Marder zerfressende Dämmung fliegt raus und es wird einfach genauso gedeckt, wie der Rest. Für die paar Wochen kommen wir auch ohne Dämmung aus. Im Giebel des alten Stalls kommt auf der Seite des Haupthauses eine alte zugemauerte Öffnung zum Vorschein. Hier konnte man anscheinend direkt vom Haupthaus auf den Heuboden. Die Tür und die Treppe sind dann anscheinend erst später hinzugekommen.

Fundsachen aus der Speisekammerwand

Fundsachen aus der Speisekammerwand

Beim Abriss der Speisekammer gibt es eine weitere Überraschung: Die Wände bestehen aus einer inneren und einer äußeren Schale. Der geräumige Hohlraum ist gefüllt mit alten Zeitungen, Zeitschriften, Katalogen und Schulheften. Alles stammt aus den Jahren 1953 bis 1958. Damit ist auch das Baujahr der Speisekammer nun geklärt. Der Baggerfahrer unterbricht seine Arbeit und wir sammeln erst einmal auf, was noch einigermaßen intakt ist. Das Papier fühlt sich klamm an und ist an einigen Stellen auch angerottet.

Die alten Fliesen

Die alten Fliesen

Von den Klinkern sammeln wir etlich zusammen, um später Material für den Wiederaufbau der Zaunpfeiler und das Ausbessern der Fassade zu haben.

Unter der Dusche kommt ein weiteres Fundstück zu Tage: die alten Fliesen. Ich finde sie schöner als die Fliesen, die wir 16 Jahre lang ertragen haben.

Das Dach sieht aus, als wäre es schon immer so gewesen

Das Dach sieht aus, als wäre es schon immer so gewesen

Mittlerweile sind die Dachdecker fertig mit dem Dach und fangen nun an, eine Konstruktion zu bauen, die das Regenwasser vom Dach in den Garten leiten soll, ohne dass dabei die Baugrube im Schlamm versinkt.

Schwarzer Untergrund

Schwarzer Untergrund

Der Baggerfahrer quält sich währenddessen mit dem Fundament herum, dass überraschend viel Widerstand leistet. Darunter kommt im Teil der Verlängerung tiefschwarze Erde zum Vorschein. War das mal die Jauchegrube? Die Nachbarn wissen nur, dass in dem Stall Schweine und Kühe gehalten wurden.

Das Regenwasseraquädukt

Das Regenwasseraquädukt

Erstaunlich ist auch die Bodenplatte der Speisekammer. Sie enthält derartig dicke Armierung, dass wir in schallendes Gelächter ausbrechen.

 

 

 

 

Ratatatage – weg ist die Garage!

Jetzt bitte keine falsche Bewegung!

Jetzt bitte keine falsche Bewegung!

Kurz vor 7 Uhr steht das Abrisskommando vor der Tür. Der Bagger fehlt noch. Der fährt halt nicht so schnell. Als er da ist, wird erst einmal ein Zaunpfeiler beseitigt, dann geht es gaaaanz vorsichtig an unserer Veranda vorbei und bevor wir mit dem Frühstück fertig sind, ist schon die Hälfte der Garage verschwunden. Dabei bebt das ganze Haus.

Die Garage hat verloren

Die Garage hat verloren

Die Nachbarn hatten befürchtet, dass die Garage zu stabil ist für einen Abriss. Dem ist ganz offensichtlich nicht so.

Handarbeit auf dem Dach

Handarbeit auf dem Dach

Als nächstes geht es dem Dachstuhl des Anbaus an den Kragen bzw. an die Dachziegel. Hier werden erst einmal von Hand die Pappdocken aussortiert. Die Baggerschaufel dient als Mülleimer oben auf dem Dach.

Nun kommt der Bauschuttcontainer. Er passt tatsächlich in unsere Einfahrt, aber jetzt kommen nur noch sehr schlanke Menschen daran vorbei. Er ist dringend notwnedig, denn langsam werden die Müllberge hoch.

Der Bauschuttcontainer passt tatsächlich in unsere Einfahrt und sogar neben die Veranda

Der Bauschuttcontainer passt tatsächlich in unsere Einfahrt und sogar neben die Veranda

Währenddessen treffen auch noch die Vermesser bei uns ein. Sie sollen uns die Grenze zum Nachbarn markieren, damit wir den Grenzabstand von 3m auch wirklich einhalten. Wir hatten gedacht, das wäre eine einfache Angelegenheit. Aber dem ist anscheinend nicht so. Sie graben an mehreren Stellen über einen halben Meter tief, um die alten Grenzsteine zu finden und triangulieren sich den ganzen Tag von bekannten Punkten entlang der halben Straße und durch die angrenzenden Grundstücke. Für die Gage bekommen wir hier alle was geboten. Am Ende sind es dann nur so ein paar mickrige Grenzpunkte, die übrig bleiben. Aber ich verspreche, nie mehr über die kleinen Plaketten zu lächeln, seit ich weiß, wie teuer die sind….

Der Dachstuhl ist nackt

Der Dachstuhl ist nackt

Als der Dachstuhl abgedeckt ist, darf auch endlich der Bagger wieder ran. Bis zum Ende des Tages ist der Dachstuhl verschwunden, die Geschossdecke eingedrückt und vom Dach steht nur noch das kleine Stück, das am Haupthaus andockt. Beim Abriss kommen alte Straßenbahnschienen zum Vorschein, die 1950 bei der Verlängerung des Stalls, sich wohl als billiges Material für Träger angeboten hatten.

Der Bagger in Aktion

Der Bagger in Aktion

Das fasziniert auch den Vermesser

Das fasziniert auch den Vermesser

Wie beim Lebkuchenhaus: Stück für Stück wird's kleiner

Wie beim Lebkuchenhaus: Stück für Stück wird’s kleiner

Am Ende des Tages sieht es aus, wie nach einem Bombenangriff

Am Ende des Tages sieht es aus, wie nach einem Bombenangriff